Gedanken zum Handauflegen
Ich habe das große Glück, dass ich viele liebe Menschen um mich herum habe, auf die ich mich komplett verlassen kann. Die mich niemals schneiden würden, egal, was ich angestellt habe. Meine beste Freundin sagt oft: „Wenn es dir schlecht geht, ruf einfach an, dann hole ich dich sofort ab.“
Dieser Spirit des Füreinander Daseins, des Haltgebens ist auch Teil des Firm-Rituals. Kurz erklärt: Der Bischof, der das Sakrament der Firmung spendet, wird seine Hand auf bzw. über Euren Kopf legen oder halten. Zusätzlich wird auch Euere Firmpatin oder Euer Firmpate ihre / seine Hand auf Eure Schulter legen.
Vielleicht seid Ihr dankbar dafür, dass ein lieber Mensch genau in diesem Moment bei Euch ist. Vielleicht habt Ihr (wie ich) ein bisschen Sorge, dass Ihr über Eure Füße fallt oder Euch sonst wie vor dem Bischof blamiert. Oder vielleicht dankt Ihr auch ein bisschen daran, dass das JA zur Firmung weitreichende Konsequenzen hat. Schließlich ist man danach Vollmitglied mit allen Rechten und Pflichten.
Eine große Entscheidung also und deswegen ist es meiner Meinung nach ein besonders schönes Symbol, dass man in diesem Moment nicht alleine ist. Oder wie ich es auf der Seite der katholischen Jugend in Österreich gelesen habe: „Das zeigt dass der Firmling von allen Seiten durch Gottes Liebe beschützt wird.“
Und genau diese symbolische Geste ist es, die uns dazu einlädt, unsere Gefühle auch Positiv zu bewerten. Statt Konsequenzen ist da vor allem die Chance, als Vollmitglied diese Kirche mitzugestalten. Statt Hadern ist da auch ein Ja zu unserem Glauben. In meinem Fall war es so, dass er mir der Bischof einen sehr schönen Gedanken mit auf den Weg gegeben hat: „Egal wie dunkel es wird, Jesus Christus ist immer bei dir.“
Habt Ihr einen Menschen, bei dem Ihr – ob bei der Firmung oder im Alltag – quasi seine Hand auf Eurer Schulter spürt? Der für Euch da ist? Und, wie ich finde, die noch wichtigere Frage: Für wen wärt Ihr gerne die Person, die auch mitten in der Nacht ans Handy geht und sagt: „Klar, ich hole dich gleich ab.“
Übrigens: Wenn Ihr mehr darüber wissen möchtet, wie wir Handauflegung durch Jesus Christus erinnern, dann schaut doch mal auf dieses Textstellen MT19,13-15 und Lk 4,40.
Katrin Schlußen
Bild Quelle: KNA